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Linebug
9. März @ 20:00 – 22:00
Linebug – Fast Changing Landscapes
Eine verlassene Industriestadt in Ostdeutschland kann manchmal Sehnsuchtsort sein: Im Fall des dänischen Duos Linebug ist die ehemalige Herzogresidenz Zeitz in Sachsen-Anhalt der Quell ihrer Inspiration. Nachdem die Singer-Songwriterin Line Bøgh und der Maler und Digitalkünstler Christian Gundtoft eine Tour durch Deutschland machten, verliebten sie sich in den rauen Charme des 27.000-Seelen-Städtchens und zogen zu Beginn der Pandemie Anfang 2021 kurzerhand aus Kopenhagen in die ostdeutsche Provinz.
Christian erschafft handgezeichnete, animierte Musikvideos zu ihren Songs, die live zum Leben erweckt werden. Die Illustrationen projizieren sie so an die Wand, dass Lines Performance Teil einer Art überdimensionaler Graphic Novel wird – das ist wahrlich fantastisch!
Mal wächst scheinbar eine Blume aus ihr, mal wird sie als Musikerin nach und nach Teil einer Szene auf einem Vergnügungspark samt Karussell und Riesenrad, dann
wieder küsst sich ein Pärchen im Hintergrund, gemalt in bunten Farben und dickem Strich, als wäre Klimt als Grafitti-Künstler wiederauferstanden.
„Eine gute visuelle Interpretation sollte die Songs öffnen, die Worte und die Musik
unterstützen, und dabei gleichzeitig ein Eigenleben haben.“ Das ist den beiden
Kreativschaffenden gelungen. Man fühlt sich erinnert an „Take On Me“ von A-ha
oder „The Wall“ von Pink Floyd.
Zu bewundern ist dies nun auch auf ihrem neuen Album „Fast Changing Landscapes“.
Die Platte ist nicht weniger als ein Kleinod: Behutsamer Alternative Pop, durchzogen von skandinavischer Melancholie ebenso wie der Wärme eines nicht enden wollenden
Midsommar-Festes. Es wurde co-geschrieben und produziert von Maxi Menot, der Gewinnerin
des Female* Producer Prize 2022 von Music Women* Germany in Zusammenarbeit mit Sony Music. Diese holte sogar das Deutsche Filmorchester Babelsberg ins Boot, die das Songwriter-Album
auf fünf von neun Liedern cinematisch anreichern – kein romantischer Symphonie-Kitsch,
sondern subtile Klassik.
Auf „Fast Changing Landscapes“ findet sich sanfter Folk Pop über den Wunsch nach
Glück und welche Umwege Menschen auf der Suche danach nehmen. Etwa handelt
„If I Had A Camera“ von dem Versuch, in einer komplizierten Beziehung die Augen-
blicke der Leichtigkeit festzuhalten. „Beijing“ wiederum beschäftigt sich mit der
Klimakrise und wie zu Beginn der Pandemie in der chinesischen Metropole erstmals
seit Langem ein Sternenhimmel zu sehen war. „Wir möchten mit unserer Musik und
unseren Konzerten Inseln des Aufatmens schaffen, als würde man aus dem Alltag
ausbrechen und in einen Film eintauchen“, erzählt Line. Das gelingt Linebug meis-
terlich.
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Einlass ab 19:15 Uhr